Andreas Wunn, Leiter des ZDF-Morgen- und Mittagsmagazins zu Gast am Gymnasium
Für die Schüler*innen der Politikkurse des 12. und 13. Jahrgangs gab es am heutigen Tage eine völlig andere Art des Unterrichts: Der Chef des ZDF-MOMAS, Andreas Wunn, stellte sich und die Arbeit seiner Redaktion in Berlin vor.
Dabei war es ihm wichtig zu betonen, dass das ZDF stets „objektiv“ berichte, jedoch auch die Informationen einordne und somit nicht „neutral“ sei. Wenn jemand falsche Behauptungen aufstelle oder gegen die Grundrechte vorgehe, so müsse man dies richtigstellen. Bei seiner Arbeit sei es wichtig, möglichst viele unterschiedliche Meinungen zu Wort kommen zu lassen, um so die Pluralität der Gesellschaft abbilden zu können.
Andreas Wunn, der intensiv denn Wahlkampf begleitet hatte, schilderte die akribischen Vorbereitung auf Interviews mit Spitzenpolitikern oder Vertretern der AfD sehr anschaulich. Dabei diskutierten die Schüler*innen intensiv mit ihm über das Verhältnis von Politik und Medien und waren teilweise überrascht, wie deutlich Andreas Wunn die Grenzen zog. Sie hatte angenommen, dass Politiker die Fragen vorab der Interviews bekämen, was Wunn sehr deutlich verneinte.
Aber nicht nur die Rolle und Funktion der Medien für Politik wurde beleuchtet, sondern Andreas Wunn berichtete auch von seiner Korrespondentenzeit in Brasilien: Interviews mit gefährlichen Vertretern der Farc, aber auch davon, als er kurzfristig dem heute-Journal zugeschaltet wurde, um das 7:0 des WM-Spiels Deutschland gegen Brasilien im Stadion von Rio de Janeiro zu kommentieren.
Abschließend empfahl er allen an Journalismus Interessierten, möglichst direkt vor Ort mit dem Schreiben in einer Lokalredaktion oder der Berichterstattung in einem Lokalradio anzufangen. Hier können man von der pike auf die Arbeit des Journalisten kennenlernen. Er selbst habe z.B. unter anderem mit der Schülerzeitung begonnen.