„Braucht die Welt überhaupt noch Journalist:innen?“ Diese Frage beantwortete der Journalist und Redaktionsleiter Lars Fischer vom Weser Kurier, der am 3.11. in dem Leistungskurs Politik-Wirtschaft Gast war, mit einem entschiedenem „Ja“. Denn angesichts der Verbreitung von Fake News und ungeprüfter Falschnachrichten sei die Arbeit von Journalist:innen als Gatekeeper nicht zu unterschätzen. Nach wie vor seien die herkömmlichen Medien ein signifikanter Akteur in der medialen Politikvermittlung.
Herr Fischer, der sich für unseren Kurs großzügig eine Doppelstunde Zeit nahm, ging zunächst sehr ausführlich auf seine Arbeit beim Weser Kurier und auf journalistische Prinzipien (z.B. Vier-Augen-Prinzip, Quellenschutz, Urherberrechte, Persönlichkeitsrechte, Ampelprinzip) ein, bevor die Schüler:innen Fragen stellen konnten. So wollten einige wissen, wann konkret ein Ereignis zu einer Nachricht wird oder welche Werte eine Rolle im Journalismus spielen. Andere fragten, ob sich Journalist:innen auch an der Reichweite und Profitabilität ihrer Artikel orientierten. An dieser Stelle wurde deutlich, dass Zeitungen als Form medialer Politikvermittlung und Möglichkeit der politischen Partizipation natürlich auch den Gesetzen der Medienökonomie ausgeliefert sind. Schließlich, so Fischer, seien Zeitungen wie das Osterholzer Kreisblatt ebenso Teil großer Medienkonzerne, die neben politischen Aufgaben auch ökonomische Ziele erreichen müssten. Zuletzt ging es in unserem Gespräch um die Berichterstattung über die sogenannten „Spaziergänge“ gegen Corona-Maßnahmen in Ritterhude und die Hassmails, die Journalisten wie Fischer nach Artikeln über solche Ereignisse bekommen.
Mit vielen neuen Eindrücken nach diesem detaillierten Einblick in die Medienwelt gingen wir nach der Doppelstunde zufrieden in die Pause. Wir danken Herrn Fischer ganz herzlich für die tolle Gesprächsrunde.
STE